Legasthenie im Vorschulalter

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Legasthenie im Vorschulalter
30.03.2016 07:24

Oftmals taucht die Frage auf, ob eine Legasthenie bereits im Vorschulalter zu erkennen und zu diagnostizieren ist – die Antwort ist „nein“. In Deutschland ist es nicht möglich - nicht zulässig - im Vorschulalter eine gesicherte Legasthenie-Diagnose zu erstellen, dennoch gibt es eine Reihe von Anzeichen und Verhaltensweisen, die auf eine eventuelle Legasthenie hinweisen können. In anderen Ländern ist es allerdings möglich und zulässig, eine Legasthenie - Dyskalkulie bereits im Vorschulalter zu diagnostizieren. Dies liegt mit an der Tatsache, dass die Vorschularbeit in diesen Ländern intensiver stattfindet und man dort bereits Buchstaben, lesen, Zahlen und rechnen mit in das Vorschultraining integriert.

Nicht gerne basteln

Nur Dinge machen, auf die das Kind Lust hat

Mangelnde Ausdauer und Konzentration

Gleichgewichtsschwierigkeiten

Schwierigkeiten mit rechts,links,oben,nahe,bei

Impulsiv oder Rückzug

mag keine Bücher

auffällig gute und schlechte Tage

launisch

spätes sprechen eventuell mit Sprachfehler

spätes laufen

Krabbelphase ausgelassen

Hilfsschritte beim Treppen steigen

beim Malen über den Rand malen und Schwierigkeiten Formen nachzumalen

über die eigenen Füsse fallen

motorisch ungeschickt

kann keine Reime bilden

tut sich schwer mit Gehörtem - gleiche / ungleiche Laute

kann sich Lieder nicht merken

Je mehr sie hier mit „ja“ beantworten können, umso wahrscheinlich ist eine veränderte Wahrnehmung bei ihrem Kind, was durchaus zu einer Legasthenie führen kann. Die Auflistung ist UNVOLLSTÄNDIG und enthält nur allgemeine Beispiele.

Die Gründe für die veränderten Wahrnehmungen sind vielfältig und können u. a auch auf einen noch teilweise vorhandenen frühkindlichen Reflex hinweisen. Eine Studie ergab, dass bei 85% aller getesteten Kinder mit Legasthenie noch ein teilweise aktiver frühkindlicher Reflex beteiligt war. Dieser Reflex agiert unbewusst und hat somit immer Vorrang vor bewussten Handlungen.

Sollte ein frühkindlicher Reflex die Ursache für oben genannte Verhaltensweisen sein, können diese sehr gut nachtrainiert werden und machen irgendwann Platz für die „reifen Reflexe“. Darüber hinaus sollten die veränderten Wahrnehmungen der Kinder gezielt trainiert werden und auch im Schulalter auf ein reines Nachhilfetraining mit viel schreiben vermieden werden, da es nicht von Erfolg gekrönt ist.

Wenn frühkindliche Reflexe gegen reife Reflexe ersetzt wurden, die Wahrnehmungsveränderungen geschult wurden und dann an der Rechtsschreibung oder an Mathematik gearbeitet wird, dann ist auch für Legastheniker oder dyskalkule Kinder ein Erfolg in Sicht.

Kinder mit einer "Wahrnehmungsstörung" nehmen sich und ihre Umwelt verändert wahr - verzerrt, aus dem Zusammenhang gerissen, "zerstückelt".

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