ADHS Kinder und Jugendliche sind unruhig, zappelig, haben Konzentrationsschwächen und können ihre Gefühlswelt nicht kontrollieren. Eltern sind überfordert und hilflos und oftmals kommen Lernschwierigkeiten wie z. B Legasthenie hinzu.
ADHS macht unruhig, zappelig und unkonzentriert. Es werden keine oder kaum Regeln befolgt, Diskussionen und Gefühlsausbrüche stehen an der Tagesordnung. Eine zusätzlich auftretende Legasthenie oder Dyskalkulie ist nicht selten und belastet das Familienleben und das Selbstvertrauen der Kinder/ Jugendlichen zusätzlich.
Im alle Anforderungen des täglichen Lebens bewältigen zu können, sind viele unterschiedliche Kompetenzen notwendig. Es müssen z. B alle Wahrnehmungen korrekt aufgenommen, eingeordnet, verknüpft werden um zu einer erforderlichen Handlung und Reaktion zu führen. Das System der Wahrnehmungen, auditive – visuell- taktil – vestibulär, ist komplizierter als man meinen mag und durchaus anfällig für Defizite. Diese Defizite innerhalb der unterschiedlichen Wahrnehmungsbereiche können sehr wohl zu ADHS Verhaltensweisen führen und ebenso Lernschwierigkeiten beeinflussen.
Ein wichtiger und kaum beachteter Baustein ist das Gleichgewicht mit der vestibulären Wahrnehmung. Die vestibuläre Wahrnehmung vermittelt u. a Schwerkraft, lineare Bewegungen und Geschwindigkeit. Die vestibuläre Wahrnehmung beeinflusst z. B die Augenmotorik (Lesen), Optik, Raum – Orientierung ( Mathe, Lesen, Schreiben, soziale Kompetenzen).
Bei einer Unterempfindlichkeit dieses Systems, d. h bei defizitärer Ausbildung dieses Systems kann es zu unterschiedlichen Verhaltensweisen kommen,
Hyperaktivität durch die Senkung der Reizschwelle
Immer in Bewegung sein müssen
Ruhelosigkeit
Nicht warten können
Stürmisches Temperament
Kraft nicht kontrollieren können
Lernschwierigkeiten
Steife Körperhaltung
Konzentrationsschwäche
Reihenfolgen lernen ist schwierig ( Schreiben, Mathe, Regeln befolgen)
Sprache
Rechtschreibung
ZEHENSPITZENGANG
All diese Verhaltensweisen treten im Zusammenhang mit der defizitären Wahrnehmung auf, deuten allerdings konkret auf eine ADHS hin. Ebenfalls auffällig ist der Zusammenhang der nicht optimal ausgebildeten Wahrnehmung und Lernschwierigkeiten.
Somit sollte bei einer ADHS Therapie oder Diagnose ebenso wie bei einer Lerntherapie oder einem Legasthenietraining immer auf die Wahrnehmungen geachtet werden. Alle Wahrnehmungsbereiche sollten getestet werden und im Zweifelsfall „nachgeschult“ werden. Dies ist kein großer Aufwand der von spielerischen Übungen für Kinder und Jugendliche begleitet wird und in kürzester Zeit viele Verbesserungen möglich macht.