ADHS und seine Spätfolgen

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Ap
ADHS und seine Spätfolgen
20.04.2016 05:42

ADHS ist kein Schnupfen und geht nicht von heute auf morgen. Es wächst sich nicht heraus, es wird erwachsen. ADHS führ, unbeachtet und "unbehandelt" zu vielen Spätfolgen, die es zu vermeiden gilt.

ADHS verursacht bereits in Kindertagen vielerlei Leiden, oftmals auch für die Eltern der diagnostizierten Kinder. Viele Eltern geben sich die "Schuld" und machen sich Vorwürfe oder aber die Gesellschaft suggeriert ihnen, dass es doch nur an der Erziehung läge.

ADHS wird nicht durch Erziehung VERURSACHT. Richtig ist, dass diese Kinder eine besondere und individuelle Erziehung benötigen mit klarer Struktur, klaren Regeln und "Echtheit" in der Erziehung. Eine Regel muss somit immer gelten wie auch die Konsequenz. Diese Kinder und Jugendlichen benötigen ein "enges"Gerüst an Regeln und Strukturen, um sich orientieren zu können. Bekommen sie dies nicht, werden sie verunsichert und wissen nicht, wie sie wann reagieren sollen.

Ebenso ungünstig wirkt sich eine "verwöhnende" Erziehungsform aus. Diese Kinder und Jugendlichen profitieren von einer liebevollen, verständnisvollen aber konsequenten Erziehung.

Da diese Kinder bereits im Kindergarten viele negativen Erfahrungen machen ist es wichtig, einen guten Kontakt zum Kindergarten zu halten und sich ggf. Hilfe zu holen. Viele Kinder bekommen bereits hier viel negatives Feedback und haben Schwierigkeiten, sich in die Gruppe einzufügen. Dieses frühe negative Feedback wirkt sich bereits hier negativ auf das Selbstvertrauen und das Selbstbild aus und hinterlässt seine Spuren. Diese Kinder benötigen dringend sofortige positive Rückmeldungen und weniger Aufmerksamkeit bei unerwünschten Verhaltensweisen, um die Welt und die Anforderungen an sie verstehen zu können.

Schulisch bleiben diese Kinder und Jugendlichen oft weit hinter ihrem eigentlichen Können zurück, was sich wiederum negativ auf das Selbstvertrauen auswirkt. Die Kinder sind frustriert, da sie nicht auf ihr eigentliches Können zugreifen können und weiterhin viele negative Erfahrungen machen. Schulen sind oft nicht in der Lage, optimal auf diese Kinder und Jugendlichen einzugehen und das Schulsystem, dass schnelle Selbständigkeit mit viel Freiarbeit fordert ist nicht optimal. Hieraus ergeben sich weitere Schwierigkeiten für die Kinder, die dringend auf Strukturen und klare Regeln angewiesen sind. Kommen hier noch Teilleistungsstörungen wie Legasthenie hinzu, wird die Lage der Kinder und Jugendlichen noch verschärft und weitere "Niederlagen" drohen.

All das und der zusätzliche gesellschaftliche Druck, verursachen oft psychische Nebenwirkungen - bei den Kinder und Jugendlichen, wie auch den Eltern.

Es ist von Nöten, sich bei den ersten auftretenden Schwierigkeiten Hilfe zu suchen. Oftmals suchen Eltern aus Scham und Unsicherheit zu spät nach geeigneten Hilfsangeboten und es hat sich bereits ein Weg aus negativen Rückmeldungen, Frust und Hilflosigkeit gebahnt.

Für Eltern mit ADHS Kindern und Jugendlichen ist es dringend notwendig, sich Zeit für sich zu nehmen, um ihre eigenen Batterien "aufzuladen" und um positive Denkweisen zu erlernen. Oftmals geraten Eltern und Kinder in einen Teufelskreis der "Negativspirale" in der ALLES nur noch schlecht ist, das Kind IMMER ansträngend ist, der Alltag IMMER katastrophal ist...Dies führt zu einem falschen Bild des Kindes und verhindert einen positiven Umgang - und einen entspannten Alltag.

Treten Schulschwierigkeiten auf in Form von Legasthenie, Dyskalkulie oder Konzentrationsschwächen ist schnelle Hilfe notwendig, um weitere negative Erlebnisse zu vermeiden. ADHS Kinder und Jugendliche benötigen andere Lernmethoden und Strategien als andere und dies können die Schulen oft nicht leisten. Aufgrund der veränderten Wahrnehmungen bei ADHS und Legasthenie ist es wichtig, diese Wahrnehmungen "nach zu trainieren" und zu schulen. Ein reines Schreibtraining oder eine reine Nachhilfe hilft bei einer Legasthenie meist wenig, da die Ursachen - die veränderten Wahrnehmungen - nicht mit geschult werden.

Es konnte gezeigt werden, dass u.a bei ADHS und Legasthenie noch Teile der frühkindlichen Reflexe aktiv sind und somit die Entwicklung der nachfolgenden reifen Reflexe verhindert wird. Dies hat zur Folge, dass diese Reflexe die optimale Gehirnentwicklung und somit die Gesamtentwicklung behindert. Bei einer ADHS z. B ist oftmals noch der "Fruchtreflex" in Teilen vorhanden, was dann wiederum zu Erscheinungen wie Kritikunfähigkeit, mangelnde Konzentration und ständiges überreagieren führt.

Schult man die Reflexe nach und führt gleichzeitig ein Training der Wahrnehmungen durch, kann man bei einer ADHS wie auch Legasthenie enorme Erfolge erzielen.

 

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